Starke Schwankungen...

Fragen und Gedanken zu den Büchern der Queen of Crime
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Francis1989
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Starke Schwankungen...

Beitrag von Francis1989 »

Mich würde mal interessieren wie ihr das empfindet.

Aber für meinen Geschmack unterliegen den Christie Krimis schon starke Schwankungen was ihre Qualität anbelangt.
Ich meine der Aufbau der Romane ist eigentlich immer die gleiche.
An Anfang bekommt man eine Info die eigentlich erst später wirklich wichtig wird und dann meist gar nicht mehr
beachtet wird. Der gerade ermittelnde hat diese Info natürlich direkt am Anfang schon als das entscheidende Indiz entlarvt und wusste so stehts
schon direkt alles. Dazwischen gibt es immer viel nennen wir es einfach mal Bla Bla.
Das ist auch vollkommen ok so. Das Prinzip eines Krimis lässt sich nicht groß ändern.

Doch gerade dieses Bla Bla also das Setting und die Personen machen ein Buch doch erst interessant.
Und genau hier finde ich gibt es gewaltige Schwankungen.

Habe in der letzten Zeit wieder einige Romane gelesen.
Dabei ist mir besonders "Alibi" sehr negativ aufgefallen.
Schon sehr früh war mir klar das diese Story nur funktionieren kann wenn der Mörder halt alles weis.
Und alles wissen kann nur derjenige der es schreibt.
Vieles wirkte wirklich plump und einfallslos.
Auch war die Umgebung und die Familie dermaßen langweilig und bot kaum nennenswerte Verdächtige.
Oder glaubt auch nur ein Sekunde jemand das derjenige auf den alles deutet es dann auch wirklich war?

Da fand ich doch die Romane "Geheimnis der Schnallenschuhe" und Tod in den Wolken.
Beide bieten eine wirklich abwechslungsreiche Umgebung. Wer geht schon gerne zum Zahnarzt :-)
Vor allem die Mordmethode in "Tod in den Wolken" fand ich sehr interessant.
Klar wir haben hier die kleinen Blasrohre die natürlich in Wirklichkeit viel größer sind.
Aber darüber kann ich hinweg sehen da man sagen kann das der Mörder hier nur ein Klischee bedienen wollte.

In Alibi gibt es zum Schluss auch eine komische Moral Vorstellung die mir gar nicht zu sagt.
Selbstmord als gerechte Strafe zur Busse???
Komische Vorstellungen wie man beteiligte Personen in diesem Fall die Schwester vor unnötigem Leid schützen will.
RogerAckroyd
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Re: Starke Schwankungen...

Beitrag von RogerAckroyd »

Natürlich schwankt die Qualität der Bücher von A. Christie. Allerdings kommt es auch auf die persönliche Wahrnehmung an, wie man das empfindet. Da kann man so pauschal über alle Romane hinweg nichts sagen. (Deshalb auch mein Vorschlag, die monatliche Buchbesprechungsreihe wiederzubeleben, um genauer auf Details eingehen zu können.)
Zu ALIBI: Ich muss zugeben, dass ich den Roman beim ersten Lesen ziemlich langweilig fand (bis ein paar Seiten vor Schluss). Mit dem Wissen um das Ende, das mich wirklich überraschte, erschien mir der Roman plötzlich zehnmal besser. Das bewog mich dazu ihn gleich ein zweites Mal zu lesen. Ich habe ihn inzwischen viermal gelesen und er hat dabei nicht verloren.
So ist es bei mir fast immer bei Christies Romanen. Wie ich sie finde, entscheidet sich für mich erst bei der Auflösung. Es stimmt, dass es Christie-Romane gibt, die über einen Großteil der Handlung überzeugender, atmospärischer oder fesselnder sind als Alibi, häufig enttäuschte mich gerade dann aber das Ende. (So war es etwa bei "Die Kleptomanin", "Die Katze im Taubenschlag" oder "Der Tod wartet".)
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