Tötungsvarianten

Fragen und Gedanken zu den Büchern der Queen of Crime
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Agarallo
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Tötungsvarianten

Beitrag von Agarallo »

Gibt es denn Veröffentlichungen über A.C. ,in denen aufgelistet ist, welche Mordvarianten von ihr (natürlich nur in ihren Büchern) benutzt wurden ?
Vielleicht hat jemand darüber eine Statistik, z.B. welche Giftmittel am häufigsten zum Einsatz kommen?
Gibt es da zwischen Miss Marple, Hercule und Co. prozentuale Unterschiede ?
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Mason
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Re: Tötungsvarianten

Beitrag von Mason »

Ja, es gibt eine Statistik dazu:

13 x Blausäure
9 x Arsen
7 x Morphin
6 x Digitalis
5 x Strychnin oder die Barbiturate
3 x Chlorhydrate
2 x Aconitin, Atropin, Kokain, Physostigmin und Strophantin
20 x kunterbunte andere Gifte (ich hoffe, die soll ich nicht auch noch alle aufzählen)

Was die Verteilung auf Poirot oder Miss Marple angeht, müßte ich nachzählen.

Übrigens: verabschiedet euch von der Vorstellung, daß man Blausäure (Zyankali oder Zyanid) anhand seines Bittermandelgeruchs sofort riechen kann. Das ist ein Märchen. Fast zwei Drittel der Menschheit kann Blausäure gar nicht riechen, und - warum auch immer - genetisch bedingt, können das Frauen besser als Männer. Jetzt wird's ein bißchen morbide: Leichen riechen nach ein paar Stunden nach allem, aber bestimmt nicht mehr nach Blausäure. Das merkt man erst wieder bei einer Obduktion.
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Agarallo
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Re: Tötungsvarianten

Beitrag von Agarallo »

Geh' doch noch mal mehr in's Detail!
Kleiner Spass... :lol:

Ich hoffe ja mal stark, dass man nur schwer an Zyankali ran kommen kann!
Wenn ich den Bittermandelgeruch wirklich nicht riechen kann, bin ich ja sehr unbedarft an meine Nahrungsaufnahme heran gegangen!

Vielen Dank für deine Liste... :D

Welche Gifte heute am effektivsten sind, weisst du aber nicht zufälligerweise... :wink:
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mark
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Re: Tötungsvarianten

Beitrag von mark »

Wieviel brauchst Du denn? :wink:
"Hickory, Dickory Dock" hat doch bewiesen, wie leicht man daran kommen kann.
Aber im Ernst, werde es Dir NICHT beschaffen (Gott, der Admin bekommt einen Herzinfakt nach seinem Urlaub, wenn hier Zyankali/Blausäure gehandelt wird :D :D :mrgreen: ), aber es ist wirklich ein Leichtes, an so was ranzukommen, wenn man es denn will. Oder Du besorgst Dir starke Insektizide bei Dehner und mit etwas chemischen Grundkenntnissen, destillierst Du Dir halt ein Gift. Alles kein Problem. :D :D :D :D
Jemanden zu vergiften ist einfach, sich nicht erwischen zu lassen, schon schwerer.
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mark
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Re: Tötungsvarianten

Beitrag von mark »

@Mason: Aus welchem Buch ist Deine Statistik? Ich weiß, daß ich mal ein Buch über AC in Händen hatte, mit solch einer Statistik. :roll: :wink:
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Mason
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Re: Tötungsvarianten

Beitrag von Mason »

@Agarello: Klar kann ich noch ins Detail gehen, aber du sollst noch was von deinem Sonntagsbraten haben. Meinst du mit effektiv, welches am besten und schnellsten wirkt, oder was am Unauffälligsten ist?

@mark: Die Liste ist aus einer Broschüre anläßlich einer Ausstellung des Sächsischen Apothekenmuseums Leipzig 2003. Die Sonderausstellung hieß: "Arzneimittel in todsicherer Dosis - Die Pharmazeutin Agatha Christie".

Man soll es auch fast nicht glauben, aber einige Geister haben tatsächlich schon Christies Romane als Vorlagen benutzt, um damit zu morden. Dummerweise kannten die Rechtsmediziner bzw. ermittelnden Beamten die Bücher und erkannten daran die Vergiftung. Aber wir kennen auch nicht die Dunkelziffer...
Gift ist viel schwerer nachzuweisen, als man glaubt. Vor allen Dingen muß man genau wissen, wonach man sucht. Jetzt habe ich aber genug Tips gegeben. Ich mache mir langsam Sorgen um eure Verwandtschaft... :shock:
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Re: Tötungsvarianten

Beitrag von Agarallo »

@Mason
Mit effektiv meine ich ein totsicheres :wink: Mittel , welches nicht nachgewiesen werden kann und ruhig auch schnell wirken kann. Da bin ich durchaus kulant ... :wink:
Da muss mir der Mark mal eine genaue Anleitung geben, warum habe ich auch in Chemie nicht richtig aufgepasst... :lol:

Muss mal kurz rausschauen, ob dass Haus schon umstellt ist... :)

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mark
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Re: Tötungsvarianten

Beitrag von mark »

Dank oder aufgrund des Romans "The pale horse" wurde ja in den 80iger Jahren ja mal ein Mord aufgeklärt, den man sich sonst nicht erklären konnte. Muß es selbst bei Osborne -- meiner AC Bibel nachlesen (höre Dich schon wieder, Agarello :D :D :mrgreen: ) --, aber Jahre nach Erscheinen des Buches, gab es wohl eine Serie von Morden, die wirklich erst von einer Schwester o. ä., die das Buch gelesen hatte, gelöst wurde. Ihr Hinweise bei der Polizei gaben dann den Ausschlag. Christie war natürlich unglücklich, als Anleitung mißbraucht worden zu sein. Aber war ja nicht ihre Schuld. Im übrigen die gleiche Diskussion wie hier in Deutschland bei Einführung der Sendung "XY ungelöst..." - gleiche Problematik.
Wegen Familie: Da zitiere ich Euren wohlgeliebten Dichter Schiller, der nämlich meinte: "Die Familie ist vom Teufel gegeben." :mrgreen: :mrgreen:
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Re: Tötungsvarianten

Beitrag von Agarallo »

Na, jetzt gehen wir auch noch in die Klassik?
Zur Beruhigung: keiner meiner Verwandten kam bis jetzt ( :wink: ) durch mich zu Schaden.
Um mit Schiller zu antworten:

Sünden und böse Geister scheuen das Licht.
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Re: Tötungsvarianten

Beitrag von mark »

:D :D :D :D :D :D
Der Wortwechsel hat Spaß gemacht.
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Mason
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Re: Tötungsvarianten

Beitrag von Mason »

Also Agarello, todsicher wirken sie alle, aber von manchen würde ich die Finger lassen, besonders vom guten alten Arsen. Das hält sich noch jahrelang und wenn man dann auf die Idee kommen könnte, da mal wieder jemanden auszubuddeln...das ist verdammt gut nachweisbar in den Fingernägeln und den Haaren. Auch in den inneren Organen hält es sich hervorragend. Himmel, sind wir hier morbide! :roll:
Ekelhafte Sache war auch mal die "Modevergiftung" mit E605. Kannst du aber auch vergessen, weil so schön blau gefärbt ist. Das fällt wirklich sofort auf.
Bei all deinen geplanten Vergiftungen kannst du nur hoffen, daß der Hausarzt nichts merkt. Wenn auf dem Totenschein mal "natürlicher Tod" draufsteht und du nicht gerade als schleichender Erbe im Verdacht bist...nein, das geht jetzt zu weit. Keine Tips mehr...
Übrigens Chemie: mal wieder in "Three-Act-Tragedy" nachlesen wie das geht.
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Re: Tötungsvarianten

Beitrag von mark »

Das hier erinnert mich an einen Film, in dem drei Studenten einen Mord planen und ausführen, nur um zu beweisen, daß es den perfekten Mord gibt. Sie töteten einen wildfremden Penner/Hauspenner (sind leider oftmals Synonyme :wink: ), zu dem sie überhaupt keinen Bezug hatten. Die Detektivin kam nur darauf, weil sie einfach zu provokant arrogant waren. Und bei dreien wird natürlich einer immer ängstlich... :mrgreen:
Wenn Christian wieder aus Irland zurück ist, bekommt er einen Schlag, wenn er das hier liest. :D :D :D :D :wink:

@Mason: Du hast recht. Ich weiß noch aus meinem Studium, daß die wenigsten Hausärzte, vor allem auf dem Land, mißtrauisch werden, vor allem wenn "bekannt" ist, daß jemand schon seit einiger Zeit schwächelt oder "es mit dem Herzen hat". Als Mörder muß man dies nur rechtzeitig verbreiten. "Er will ja nicht zum Arzt. Ich habe es schon immer gesagt, er bekommt mal einen Infakt, wenn er so weiter macht..." Die Rate der aufgeklärten Morde ist wirklich nicht so hoch, wenn man die Rate der hierdurch unentdeckten Morde bedenkt. Die internen Statistiken, die ich damals im Studium vom LKA Wiesbaden gesehen habe, machten diesbezüglich (also unseres Gedankenspiels) Hoffnung. :D :D :D :P :P :mrgreen: :mrgreen:
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